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Kirche und Israel - Ein Beitrag der reformatorischen Kirchen Europas zum Verhältnis von Christen und Juden

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  • Leuenberger Kirchengemeinschaft

Keywords:

Interreligiöser Dialog, Judentum, Christentum, Leuenberger Kirchengemeinschaft, Ekklesiologie, Volk Gottes

Abstract

Auf der 5. Vollversammlung der Leuenberger Kirchengemeinschaft, die sich 2003 in die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) umbenannte, wurde die von einer Expert:innengruppe verfasste Studie vorgestellt und sich zu eigen gemacht. In drei Abschnitten wird in drei Perspektiven auf das christlich-jüdische Verhältnis geblickt. Zuerst wird in einem kirchengeschichtlichen Zugang, das bisherige geschichtliche, aber auch aktuelle Verhältnis der reformierten Kirchen in Europa zum Judentum vorgestellt, sowie die Fragestellung eingehender behandelt. Im zweiten Abschnitt werden systematisch-theologische Zugänge zu einer Verhältnisbestimmung von Kirche und Israel aufgezeigt und die Entwicklung dieser theologischen Fragen und Denkmodelle vorgestellt. Dabei wird dem Bild vom Ölbaum, dessen Wurzel die Verheißung Gottes und sein Erwählungsgeschehen, als ekklesiologisch hilfreiches Bild vorgestellt. Sowohl Judentum als auch die hinzugekommene Kirche können aus der Erwählung Gottes leben und auf seine Verheißungen hoffen. Die Definition von Erwählung schützt vor Abgrenzung und Substitution, indem Erwählung hier nicht als Selbstzuschreibung, sondern als zugesprochener Ehrentitel verstanden wird. Ekklesiologisch speist sich daraus die Rede von der Kirche als Volk Gottes, die genau wie das Judentum als Volk Gottes aus der Erwählung lebt, dies aber in einer zu respektierenden Unterschiedlichkeit sich zeigt. Im dritten Abschnitt unterbreitet die Studie Vorschläge, wie ein nichtantisemitisches und auf Respekt und der Wahrnehmung einer besonderen Beziehung beruhendes Verhältnis zum Judentum in Gemeinde, Gottesdienst, Unterricht und Ausbildung Ausdruck finden kann.

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Posted

2001-06-24