Ansprache bei der Feier aus Anlass der Verleihung des Karlspreises 2024 an Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt und die jüdischen Gemeinschaften in Europa am Mittwoch, 8. Mai 2024, in der Synagoge zu Aachen
Keywords:
Schuld, Nostra Aetate, Religionsfreiheit, Schoah, Verständigung, HerausforderungenAbstract
An einem bemerkenswerten Ort hielt Aachens Bischof Dr. Helmut Dieser eine Ansprache der Würdigung aus Anlass der Verleihung des Karlspreises 2024 an Rabbiner Pinchas Goldschmitt und die jüdischen Gemeinschaften in Europa. In der Aachener Synagoge bezeichnete er es als das größte Geschenk seines Lebens, dass er als Christ an den Gott Israels glauben kann. Die Gemeinsamkeit dieses Glaubens ist von einer Konkurrenz oder Gegnerschaft weit entfernt; sie macht Juden und Christen vielmehr zu Geschwistern im Glauben. Der Bischof sieht dieses Geschwistersein besonders durch drei Herausforderungen auf die Probe gestellt: die Bekämpfung des Antisemitismus, die Absicht der Zerstörung des Staates Israel und einen Extremismus, der andere Überzeugungen und Gedanken ausgrenzt. Das tägliche Stundengebet beginne er jeden Morgen mit dem Lob des Herrn, des Gottes Israels. Dieses betonte er als „Angehöriger des Volkes, das die Schuld und Verantwortung für die Schoa trägt“. Zugleich wies er auf den Geist der Verständigung und Offenheit als geistliche Wunder nach dem Zweiten Weltkrieg hin und äußerte seine Freude darüber, dass die europäische Rabbinerkonferenz, deren Vorsitzender Rabbiner Pinchas Goldschmidt sei, für die Entwicklung von Versöhnung und Gemeinschaftlichkeit eintritt.

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