Ansprache an die Teilnehmer des vatikanischen Kolloquiums über die Wurzeln des Antijudaismus im christlichen Bereich am 31. Oktober 1997

Abstract

In der Vorbereitung auf das Große Jubeljahr 2000 wollte die katholische Kirche Mißverständnisse und Spaltungen der Vergangenheit überwinden und Gewissenserforschung halten. Gemäß einem ausdrücklichen Wunsch des Papstes setzte sich ein dreitägiges Kolloquium mit den „Wurzeln des Antijudaismus im christlichen Bereich" auseinander. Bei dem Treffen, das von der theologisch-historischen Kommission zur Vorbereitung des Jubeljahrs unter Leitung von Kardinal Roger Etchegaray organisiert war, nahmen etwa 60 Wissenschaftler aus aller Welt, meist katholische Theologen, aber auch protestantische und orthodoxe Experten, teil. Johannes Paul II. empfing die Teilnehmer am 31.Oktober 1997 und ging in seiner Ansprache auf die Interpretation der Schrift ein, verurteilte unmißverständlich den Antisemitismus und mahnte an die lebensnotwendige Verbindung mit dem Alten Testament, ohne welches das Neue Testament seines Sinnes entleert ist.