Ansprache an die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomaten beim Neujahrsempfang (Auszug) am 9. Januar 2025 in der Segnungsaula

Abstract

Papst Franziskus empfing beim Neujahrsempfang am Donnerstag, dem 9. Januar 2025, die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomaten und richtete an sie eine ausführliche Ansprache. Er erinnerte an die hohe Zahl der Staats- und Regierungschefs, die er 2024 empfangen konnte, und erinnerte an die 2024 getroffenen Abkommen, unter denen er das Abkommen mit der Volksrepublik China über die Ernennung von Bischöfen eigens hervorhob. Er beklagte die zahlreichen Konflikte und Terrorakte – so auch das Ereignis in Magdeburg – sowie die Zunahme der polarisierten Gesellschaften. Für das neue Jahr wünschte er ein Überdenken der Beziehungen. Die seiner Sicht nach immer realer werdende Gefahr eines Weltkrieges bestärkt die Berufung der Diplomatie zur Förderung des Dialogs mit allen. Er umschrieb Merkmale einer Diplomatie der Hoffnung und betonte den Bedarf einer frohen Botschaft. Kritisch bedachte er die Verbreitung künstlicher Intelligenz. Wenn guter Wille vorhanden sei, fehle es nicht an ermutigenden Zeichen. Er bekräftigte und betonte den Appell für einen Waffenstillstand und die Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen. Er könne nicht zu den zahlreichen Verfolgungen verschiedener christlicher Gemeinschaften schweigen, und erinnerte daran, dass zweitausend Jahre Christentum zur Verbannung der Sklaverei aus den Rechtssystemen beigetragen habe. Die Diplomatie der Gerechtigkeit nennt er eine Diplomatie der Hoffnung. Schließlich erinnert er an das Jahr 2025 als Heiliges Jahr, für das er wünscht, dass es ein Jahr der Gnade werde.