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Vortrag zum Thema „Versöhnung und Befreiung“ beim 15. Europäischen Workshop in Oswiecim/Auschwitz am 13. August 2024

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  • Erzbischof Dr. Ludwig Schick

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Holocaust, Wiedergutmachung, Reue, Versöhnung, Aktualität

Zusammenfassung

Die Maximilian-Kolbe-Stiftung veranstaltet seit 2010 jährlich einen Workshop zum Umgang mit der gewaltbelasteten Vergangenheit von Auschwitz. So fand der 15. Workshop vom 11. bis 15. August 2024 unter dem Leitmotiv „Gemeinsam von Auschwitz lernen – Beziehungen konstruktiv gestalten“ statt. Etwa 30 Vertreterinnen und Vertreter verschiedener europäischer Gesellschaften erörterten die Herausforderungen durch die historische Erfahrung von Gewalt und ihren Folgen, diskutierten aber auch gegenwärtige Gewalterfahrungen. In seinem Vortrag „Versöhnung und Befreiung“ wies der emeritierte Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, der Vorsitzender des Stiftungsrates ist und an den vorangegangenen Workshops teilgenommen hat, darauf hin, dass die Workshops sich mit der Versöhnung nach gewaltbelastender Vergangenheit beschäftigen. Seit seiner gymnasialen Oberstufenzeit habe er sich mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts und so auch mit der schrecklichen Nazi-Zeit auseinandergesetzt. In Begegnungen mit Holocaust- und KZ-Überlebenden habe ihn beeindruckt, dass diese Opfer Versöhnung mit ihren Peinigern angestrebt haben. Versöhnung helfe nicht zuletzt den Opfern selbst. Dass Versöhnung und Befreiung für die Freiheit im Christentum große Bedeutung haben, sei bereits in der messianischen Botschaft Jesu (Lukas 4, 20-30) enthalten. Im Hebräischen wie im Griechischen seien Versöhnung und Befreiung die gleichen Worte. Wer sich nicht versöhne, bleibe zukunfts- und gemeinschaftsunfähig. Den KZ-Überlebenden, denen Versöhnung und Befreiung gelungen sei, gebühren Dank und Ehrung. Da Gewalt und Kriege immer wieder vorkommen, bleiben auch Versöhnung und Befreiung ein Dauerauftrag.

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Veröffentlicht

2024-08-13