Vortrag „Schändung und Heiligung des Namens: 50 Jahre Synagoge Linz – Gedanken zum 50-Jahr-Jubiläum der Wiederrichtung der Linzer Synagoge“ am 26. April 2018 in der Synagoge Linz
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Erinnerungskultur, Glaube, Theodizee, Konzentrationslager AuschwitzZusammenfassung
Die jüdische Gemeinde von Linz konnte 1968 ihre wiedererrichtete neue Synagoge eröffnen. Zum 50. Jahrestag dieses Ereignisses lud sie Bischof Manfred Scheuer, seit 2015 Bischof von Linz, zu einem Vortrag ein, in dem er seine Sicht der Erfahrung von 50 Jahren jüdischen Lebens erläuterte. Bischof Scheuer ist in der Österreichischen Bischofskonferenz für den Bereich der Ökumene und für die Kontakte mit der jüdischen Gemeinschaft Österreichs verantwortlich. In eindrucksvoller Intensität hat er, der vor seiner Tätigkeit als Bischof (von 2003 bis 2015 in Innsbruck) mehrere Jahre als Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät Trier lehrte, sich vielfach zu den verschiedenen Aspekten der christlich-jüdischen Beziehungen geäußert. In seinem Vortrag zum 50-Jahr-Jubiläum der Wiedererrichtung der Linzer Synagoge erinnert er zunächst an die Geschehnisse der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 in Linz selbst, um sich dann der Frage zu stellen, ob in der erinnerten Pogromnacht nicht der Name Gottes geschändet wurde. Dabei übergeht er die Frage der christlichen Verstrickung in die Schuldzusammenhänge ebenso wenig wie die Frage nach der Bedeutung der Geschehnisse für den Gottesglauben. Das weitere Nachdenken legt er mit einem Zitat des Aachener Bischofs Klaus Hemmerle (1929 – 1994) nahe: „Man hat meinem Gott das Haus angezündet und die Meinen haben es getan.“
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