Ansprache bei der interreligiösen Generalaudienz zum 50. Jahrestag der Promulgation der Konzilserklärung „Nostra Aetate“ am Mittwoch, 28. Oktober 2015, auf dem Petersplatz in Rom
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Nostra Aetate, Jubiläum, Abrahamitische Religionen, Nächstenliebe, BrüderlichkeitZusammenfassung
Die Generalaudienz des Papstes vom 28. Oktober 2015 verlief sehr anders als eine normale wöchentliche Generalaudienz. Eine solche findet am jeweiligen Mittwoch entweder auf dem Petersplatz oder in der Audienzhalle Pauls VI. statt und beginnt mit dem Kreuzzeichen und einer Lesung der Heiligen Schrift. Zentral ist jeweils eine Katechese des Papstes, der meist die Begrüßung angemeldeter Pilgergruppen vorausgeht. Sie schließt mit einem gemeinsamen Vaterunser und dem Apostolischen Segen des Papstes. Der 28. Oktober 2015 war jedoch der 50. Jahrestag der feierlichen Verkündung der Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Haltung der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen „Nostra Aetate“. Es nahmen an dieser Generalaudienz Repräsentanten aus dem Judentum, dem Hinduismus, dem Islam, Buddhismus und weiteren Religionsgemeinschaften teil, die mit den Pilgergruppen zunächst einleitende Worte von Kardinal Jean-Louis Tauran, Präsident des Päpstlichen Rats für den Interreligiösen Dialog, und von Kardinal Kurt Koch, Präsident der Kommission für die religiösen Beziehungen mit den Juden, hörten. Kardinal Tauran gab bekannt, dass Repräsentanten anderer Religionen, die sich in Rom zu einer Tagung über „Nostra Aetate“ an der Universität Gregoriana eingefunden hätten, Gäste der Generalaudienz seien. Kardinal Koch nannte „Nostra Aetate“ die „Magna Charta“ für das Verhältnis zwischen der katholischen Kirche und dem Judentum. Dann verlasen Priester Zitate aus der Konzilserklärung in unterschiedlichen Sprachen. Es folgte die Ansprache des Papstes, die mit einem schlichten Gruß begann und die Bedeutung der Konzilserklärung würdigte. Nach der Ansprache grüßte der Papst einzelne Pilgergruppen. Die Audienz schloss nicht mit einem gemeinsamen Vaterunser, sondern mit der Einladung des Papstes an alle, still zu beten, „jeder nach seiner religiösen Tradition. Bitten wir den Herrn, dass er uns mehr zu Brüdern untereinander macht und mehr zu Dienern für unsere bedürftigsten Brüder. Beten wir still.“
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