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Erklärung zum 20. Tag der Vertiefung und Entwicklung des Dialogs zwischen Katholiken und Juden Italiens vom 17. Januar 2016

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  • Erzbischof Bruno Forte, Präsident der Kommission der Italienischen Bischofskonferenz für die Ökumene und den interreligiösen Dialog
  • Rabbiner Giuseppe Momigliano, Präsident der Rabbinerkonferenz Italiens

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Interreligiöser Dialog, Zehn Gebote, Dekalog, Nostra Aetate

Zusammenfassung

Fünfundzwanzig Jahre nach der Verabschiedung der Erklärung über die Haltung der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen „Nostra Aetate“ des Zweiten Vatikanischen Konzils am 28. Oktober 1965 – also im Jahr 1990 – hat die Italienische Bischofskonferenz ihre Diözesen und Gemeinden in Italien zum ersten Mal gebeten, den 17. Januar der Pflege und Vertiefung der Beziehungen zwischen der Kirche und der jüdischen Gemeinschaft zu widmen. Der 17. Januar war bewusst gewählt, ist er doch der Tag, welcher der jährlich stattfindenden ökumenischen Gebetswoche für die Einheit der Christen vom 18. bis 25. Januar vorausgeht. Der zeitliche Ort hat die symbolische Dimension, an die jüdischen Wurzeln von Kirche und Christentum zu erinnern und die Beziehung der Kirchen zum Judentum in einem ökumenischen Kontext zu pflegen.
Die Tradition des 17. Januar als „Tag des Judentums“ wurde in der italienischen Kirche begründet und wird auch von den Kirchen Polens (seit 1998), Österreichs (seit 2000), der Niederlande (seit 2008) sowie der Schweiz (seit 2011 und zwar jeweils am 2. Fastensonntag des Kirchenjahrs) begangen. 2005 beschlossen die Bischofskonferenz und die Rabbinerkonferenz Italiens für die Tradition des „Tags des Judentums“ ein Zehnjahresprogramm der Reflexion über die Zehn Gebote. Zum 17. Januar 2016, an dem auch Papst Franziskus die Große Synagoge von Rom besuchte, veröffentlichten Erzbischof Bruno Forte als Präsident der Kommission der Italienischen Bischofskonferenz für die Ökumene und den interreligiösen Dialog und Rabbiner Giuseppe Momigliano Präsident der Rabbinerkonferenz Italiens eine gemeinsame Erklärung. In ihr dankten beide Seiten für die Zusammenarbeit der letzten Jahre und betonten den Willen, den Weg des Dialogs fortzusetzen. Zudem reflektieren sie das Zehnte Gebot: „Gott sprach alle diese Worte: Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört“ (Exodus 20, 1.17). Die Erklärung fungiert als Vorwort zu einem Heft, in dem aus jüdischer und christlicher Sicht das Gebot „Du sollst nicht begehren“ (Exodus 20,17) ausgelegt wird, Vorschläge für eine Gebetsfeier vorgelegt werden sowie wichtige offizielle kirchliche Dokumente und bedeutende Literatur genannt werden.

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Veröffentlicht

2016-01-17