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Über ein Gemälde von Simon von Trient. Votum vom 2. April 2020

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  • Bischof Ambrogio Spreafico, Vorsitzender der Kommission für die Ökumenismus und den interreligiösen Dialog der Italienischen Katholischen Bischofskonferenz

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Giovanni Gasparro, Simon von Trient, Gemälde, Antisemitismus, Interreligiöser Dialog, Trient

Zusammenfassung

In der Geschichte der religiösen Toleranz in Europa hat es verschiedene Orte gegeben, mit deren Namen man antisemitische Vorfälle oder Einstellungen verbindet. Einer dieser Orte ist die italienische Stadt Trient, in der im Jahr 1475 ein Kind, Simon von Trient, einem Ritualmord von Juden zum Opfer gefallen sein soll. Juden wurden des Mordes an dem Kind beschuldigt und hingerichtet. Es entwickelte sich sehr schnell ein Kult Simons, der von Bischöfen von Trient gefördert wurde, nicht frei von antijüdischen Akzenten war und auch zur Verehrung in weiteren Ländern führte. Im Zusammenhang mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil machte eine päpstliche Kommission die Seligsprechung Simons rückgängig und stellte fest, dass die hingerichteten Trienter Juden Opfer eines Justizirrtums waren. Gleichwohl gibt es historische Gemälde zu Simon von Trient. Eines dieser Gemälde gab Bischof Ambrogio Spreafico, dem Vorsitzenden der Kommission für die Ökumene und den interreligiösen Dialog der Italienischen katholischen Bischofskonferenz, den Anlass zu einer Erklärung, in der er auf das Nachwirken des offiziell aufgehobenen Simon-Kultes einging und die Ernstnahme der kirchlichen Haltung dazu anmahnte.

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Veröffentlicht

2020-04-02