Judenchristen – jüdische Christen – „messianische Juden“
Eine Positionsbestimmung im Auftrag des Rates der EKD
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Interreligiöser Dialog, Christentum, Judentum, Messianisches JudentumZusammenfassung
Die EKD befasst sich in ihrer Stellungnahme mit dem Phänomen der „messianischen Juden“, also Juden, die an Jesus als Messias glauben, aber ihre jüdische Identität bewahren wollen. Diese Gruppen werden sowohl von jüdischen Gemeinden als auch von christlichen Kirchen kritisch betrachtet, insbesondere wegen ihrer missionarischen Aktivitäten unter Juden. Die EKD betont, dass der Bund Gottes mit Israel weiterhin gilt und lehnt daher die Judenmission ab. Während evangelische Theologie die Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden definiert, basierend auf Taufe und Abendmahl, haben messianische Juden eigene sakramentale Praktiken, die jüdische Elemente integrieren, wie die „Mikwe Jeschua“ (Taufe) und ein mit dem Pessachfest verbundenes Abendmahl. Sie vertreten verschiedene theologische Modelle, darunter die „Enlargement Theology“, die Christen als Erweiterung Israels sieht, und die „bilaterale Ekklesiologie“, die Judentum und Christentum als getrennte, aber verbundene Heilswege versteht. Aufgrund der theologischen Differenzen sieht die EKD messianische Juden nicht als jüdische Dialogpartner und bleibt in offiziellen Kooperationen zurückhaltend, um das gewachsene christlich-jüdische Vertrauensverhältnis nicht zu gefährden.
Die Stellungnahme endet mit dem Abdruck der EKD Kundgebung von 2016 zum Verhältnis von Christen und Juden in Magdeburg, s. E.II_2016_11_09.

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